Das globale Dorf - grenzenlose Verantwortung für unsere Zukunft

Als Marshall McLuhan in den siebziger Jahren vorauszusagen wusste, dass sich die Welt – insbesondere durch die Vernetzung von Telekommunikationsmöglichkeiten und Medien – in wenigen Dekaden zur „Global Village“, sprich zum „Globalen Dorf „ formen würde, konnte das (noch) nicht jedermann nachvollziehen. Heute ist es offensichtlicher, welche Barrieren und Distanzen durch die Nutzung diese Technologien abgebaut wurden und wie sehr ein jeder betroffen ist, von dem, was die News-Ticker uns als Nachrichten aus aller Welt verkaufen.

So wurden nicht nur die Grenzen zueinander, sprich räumliche Distanzen abgebaut, sondern die Erfahrung des Menschen und der Menschheit an sich. Als Konsumenten dieser Informationen wuchsen wir bis zum heutigen Tag, in einem schleichenden Prozess, in die Rolle des Richters, des Opfers sowie des Täters zugleich.

Um die Jahrtausendwende ist es an der Zeit, das Globale Dorf zu erkennen, von dem die Medienwissenschaftler ebenso sprechen, wie die Ältesten im Stammesrat des Hopi-Indianerstammes). Es gilt dabei einen wissenschaftlichen wie mythischen Ansatz nachzuvollztiehen, der uns hilft, unsere Wohn- und Lebensgemeinschaft als maßgebenden Mikrokosmos zu verstehen. „Simple Modelle“ (Wie im kleinen so im großen), liefern die Erklärung, wie der Zustand der Welt als Makrokosmos (seine Konflikte oder Harmonie-fördernde Lebensenergie) bis in die kleinste Zelle der Gesellschaft, sprich die Familie hineingetragen und wieder ausgespielt werden. Insofern dient die Stadt in der wir leben uns als Spiegel, der die globale Neigung zu Wandel ebenso zurückwirft, wie die Tendenz zu jener Stagnation die das von der Ganzheit losgelöst operierende System in Gang hält.

Wenn wir das alte Paradigma, sprich „Den Kampf darum, was wahr sein darf und was nicht“, noch länger weiterführen, drohen wir in der Oberfläche unserer selbstgeschaffenen, oftmals recht Disneyhaften (Alp)Traumwelt (scheinbarer) Ordnung stecken zu bleiben. Schaffen wir es jedoch, als (lokale wie globale) Gemeinschaft uns von diesem Krieg-gebärenden Paradigma loszusagen und uns der Frage: „Was wollen wir uns als Gemeinschaft in Zukunft noch gestatten zu erfahren,“ zuzuwenden - dann können, nebst bewusster individueller, nationaler und globaler Veränderung, wahrhaftige Welten und Zukünfte durch das Wesen Mensch verwirklicht werden!

Das “Etikett“ Heidelbergs als Stadt der Romantik droht trotz vieler Flickereien abzublättern, sollte der romantische Geist nicht bald neu belebt werden, da auch anderswo romantische Bewegungen entstanden sind und Heidelberg sich einen Vergleich gefallen lassen muss. Es liegt in unser aller Verantwortung, in gemeinsamer Anstrengung und Freude bessere Kunst, bessere Medien-, wie Lehrinhalte und das gesamte zukünftige Erscheinungsbild unserer Welt mitzugestalten; im privaten wie im öffentlichen Raum - im Kleinen wie im Großen. Eins ist schon mal sicher: ein sinnerfüllteres, harmonisches und bestenfalls glückliches Leben, wird durch ökonomisches Wachstum allein nicht gesichert!

Im Gegenteil! Der Boom der technokratischen Maschinen-Industrie zerstört die traditionell heidnische Hinterlassenschaft der menschlich-kulturellen Vielfalt. Darum gilt es auszubrechen aus den wahrgewordenen Träumen der Eltern und Ureltern, indem wir zusammenkommen und unsere eigene Welt und eine harmonischere Gegenwart und eine sinnerfüllte Zukunft erschaffen, mit alternativen Infrastrukturen und Netzwerksystemen, die uns heutigen wie zukünftigen Erdenbürgern zugute kommt. Unsere moderne Kultur allein kann keine Globalisierung von Harmonie und Gerechtigkeit hervorbringen, ohne die (in Vergessenheit geratenen) Weisheiten der schamanischen, indigenen Völker und Stämme zu adaptieren.

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