Die Enquete Kommission des Deutschen Bundestages

Das Ergebnis einer am 26. Mai 1981 vom Deutschen Bundestag eingesetzten Enquete-Kommission „Jugendproteste im demokratischen Staat“ – als Folge zahlreicher Proteste und Krawalle Jugendlicher (vor allem in Berlin) um die Jahreswende 1981 ließ seinerzeit aufhorchen: Diese Kommission - deren Aufgabe darin bestand Ursachen, Formen und Ziele der Proteste junger Menschen zu untersuchen, wie auch Möglichkeiten zur Verbesserung des Verständnisses zwischen den Generationen aufzuzeigen - war sich einig: „Der Jugendprotest muss wesentlich als Reaktion auf ungelöste gesellschaftliche Probleme verstanden werden, und nichts als klassischer Generationen-Konflikt“.

Weiterhin sei „der Begriff Jugendprotest fragwürdig, da alle Altersgruppen in dem Protest vertreten sind. Des weiteren handele es sich um den Ausdruck eines tiefgreifenden Wandels von Auffassungen und Einstellungen in weiten, über die Jugendbewegung hinausgehenden Teile der Gesellschaft. Ein Wertewandel – nicht Werteverfall hat sich also vollzogen, der darin besteht, dass nicht mehr Wohlstand, Lebensstandart, Verdienst, Sicherheit und Leistung im Mittelpunkt des Denkens stehen, sondern Selbstverwirklichung, Gemeinschaft, Kreativität und Mitbestimmung. Das ist die Basis für die alternativen Lebensformen.“

Zitat: „Jugendprotest im demokratischen Staat“, Edition Weitbrecht Verlag 1983

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