Die Re-vitalisierung - vergessener Übergangsrituale in der Subkultur

Den sogenannten „Übergangsriten“, die zuerst von dem holländischen Anthropologen Arnold Gennep definiert und beschrieben wurden, kommen in der heutigen Zeit eine größte Bedeutung zu. Es handelt sich dabei um eine kraftvolle Ritual-Technologie, die in Zeiten wichtiger biologischer oder sozialer Übergänge, wie der Hochzeit, der Geburt oder Beschneidung eines Kindes, der Pubertät, der Menopause und des Todes stattfanden. Da bei diesen Übergangsriten, wie im Schamanismus üblich, starke bewusstseinsverändernde Techniken eingesetzt wurden, konnten tiefe mystische Erfahrungen getätigt werden. Sie drehen um den psychospirituellen Tod und die Erfahrung der Wiedergeburt, was dann so interpretiert wurde, das man in seiner alten Rolle stirbt und in eine neue hineingeboren wird.

Auch das „Archaische Revival“, dem ja auch die Walpurgisfeier auf der Thingstätte zuzurechnen ist, sieht seine Aufgabe darin, durch die Re-vitalisierung kulturell ausgemerzte Übergangsrituale, wieder liebende und wahrheitsfähige Menschen hervorzubringen und menschliche Erfahrungsräume aufzubauen, in denen eine klare, unzweideutige Rede wieder möglich und geschätzt wird. Nur noch selten wird modernen Menschen zwischen Jugend und Erwachsen werden, das Ihnen verwehrte Übergangsritual so selbstverständlich zugänglich.

Hier hingegen blieb es bislang lebendig - durch Bilder und Wachsamkeit und vertraute Gefühle, die aus der primären Verbindung zu den Elementen der Natur, wie zu-ein-ander und zum eigenen Wesenskern entwachsen.

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