Die Alchemistische Tradition - Die hohe Kunst der Alchemie

Die Alchemisten verstanden den Menschen, als ein von der Umwelt geformtes Wesen und die Natur als Lehrmeisterin und gigantisches Laboratorium. Demnach bezogen sie die Prozesse in ihren Reagenzgläsern ebenfalls auf ihren Geist. Demnach strebte die Alchemie die Bewusstwerdung der zwei Naturen an; der niederen, sterblichen Körperlichkeit, sowie der göttlichen, unsterblichen Geistnatur. Mit diesem Ziel vor Augen, war die Umwandlung von Blei zu Gold eine Metapher für die Veredlung des menschlichen Geistes.

Die Alchemie leugnete die Existenz der Materie nicht, sondern hat seit jeher versucht, ihre Gesetze zu entschlüsseln - die Gesetzte der Geburt und des Todes, der Anziehung und der Abstossung, der Belebung und Verkümmerung.
Bedenken wir, der Alchemist war und ist in erster Linie Philosoph. Vielleicht hilft uns dies bei der Entschlüsselung des Rätsels: ob ein Elixier existiert, welches Menschen ein jahrhundertelanges Leben schenken kann oder ein seltsames Pulver, welches die Fähigkeit besitzt Blei zu Gold zu wandeln?

Alchemie - das ist die Wissenschaft der Wandlungen in einer sich wandelnden Welt. Vergessen wir nicht, dass Kaiser, Päpste, Heilige, Märtyrer Alchemisten waren, also Menschen, die selbstverständlich das geistig Wesentliche erkunden wollten und nicht etwa nur das Wissenschaftliche, was ja eine selbstverständliche Konsequenz dieser Forschung ist. Denn dieser Tradition zufolge ist alles was unten ist zugleich dem was oben ist - und das was oben ist gleich dem was unten ist; also sozusagen ein einziges Gesetz das den Makro-Kosmos mit dem Mikro-Kosmos verbindet. Wenn also nur ein Gesetz aus allen Ebenen, den verschiedensten Ebenen, wirkt und man dieses Gesetz erkennt und ihm entsprechend handelt, ja dann muss es selbstverständlich möglich sein, ein Element in ein anderes zu wandeln und sich selbst von einer Bewusstseinsebene auf eine andere umzustellen - auf dass in der Transparenz seiner Natur das ewig Gültige, ewig Heilige, wir könnten heute sagen die Seele, strahlt - und Geist den Stoff meistert.

Frederic Lionel, Philosoph 1996

Wir sollten uns also in Erinnerung rufen, dass der Stein der Weisen - das seltsame Ziel alchemistischer Wissenschaft - die materielle und spirituelle Realisation darstellt und somit ein für den heutigen Menschen absolut aktuelles Thema. Im Buch der Zeichen und Symbole beschreiben die Autoren die Alchemie wie folgt: Die Astrologie ist mehr und etwas anderes als die Astronomie, und Alchemie ist mehr und etwas anderes als eine altertümliche, vorwissenschaftliche Chemie. Im Vordergrund ihrer Bemühungen steht der Mensch als ein in ein großes Weltganzes hineingestellter kleiner Kosmos. Seine Gesetzlichkeit soll aus dem Makrokosmos erkannt werden, sein Inneres soll sich zugleich mit den Erdenstoffen in ein immer geistigeres Reich emporläutern und veredeln.

Der Schamanismus ist in seiner Essenz solch eine lebendige Tradition der Alchemie, die den Stein der Weisen nicht mehr sucht, sondern ihn bereits gefunden hat!

“Das Internet, als auch die Computer denen es dient, bestehen aus den Materialien der Erde:zu Grossteil aus Metallen, Silikon, Glas, Kupfer, Gold, Silber – und all dies sind Produkte dämonischer Künste. Dies sind die Dinge, von denen die Alchemisten träumten – sie lösen Zeit und Raum auf, sie erlauben sprechend Entfernungen zu überbrücken, sie erlauben es durch tausende von Kilometern entfernte Bibliotheken zu wandern, keine Sache ist zu abwegig, keine Person so versteckt, das man sie nicht erreichen könnte. Das ist in seiner Essenz die Vervollkommnung der magischen Ideale, die Friederich V und seine Frau Elisabeth hier in Heidelberg starteten, entwickelten und leider unausgereift hinterliessen.„

Terence McKenna, Schamanenwissenschaftler, Mannheim 1996

„Heute sind die Kinder der Hoch-Technologie und mit TV’s aufgepäppelte Babyboomer befähigt sich der Evolution gemäss zu entwickeln, sich den in Körper, Erde und Bewusstsein eingebetteten, authentischen Informationen und Fähigkeiten zuzuwenden und die (seit 2000 Jahren von der Kirche als Teufelswerk verschrieene!) symbiotische Beziehung zwischen Mensch, Natur (und Technologie) zu erfahren!“

Boris Hiesserer, doors of perception ethic committee, Heidelberg 2003

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